Werte – Splitter 01

5. Die Einführung des Geldes.

Vor der sog. Geldwirtschaft gab es eine Tauschwirtschaft, in der Waren beliebig ausgetauscht wurden, z.B. fünf Birnen gegen acht Äpfel. Eigentlich ist auch die moderne Wirtschaft eine Tauschwirtschaft, das neue Tauschmittel Geld hat jedoch unter anderem eine sehr angenehme Eigenschaft: es wird im Regelfall von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiert. Wenn mein Nachbar keine Birnen mag, kann er sich etwas anderes dafür kaufen. Und Geld hat noch andere positive Eigenschaften, es bietet einen exakten Massstab, den sogenannten Tauschwert oder Preis und weist hohe Haltbarkeit auf. Im Vergleich zum Obst als Tauschgut ist ein Euro ein Euro. Und nicht ein grosser Apfel oder ein kleiner Apfel und auch nicht ein unreifer oder ein schon verfaulter Apfel. Aufgrund der vielen Vorteile, die das Geld beim Handel hat, unterscheidet man deshalb auch die Geldwirtschaft von der Tauschwirtschaft. In der menschlichen Entwicklung war der Übergang von der Tauschwirtschaft zur Geldwirtschaft wahrscheinlich fliessend. Die ersten Formen des Geldes waren wahrscheinlich Stein-, Bronze- oder metallene Werkzeuge, die das Leben erleichterten (deshalb allgemein begehrt waren) und doch eine gewisse Haltbarkeit aufwiesen.
Aus Wikibooks „Betriebswirtschaft“

Ueber die Einführung des Geldes wurden schon viele Texte geschrieben. Tatsächlich wurde das Geld irgendwann als „praktisches Tauschmittel“ eingeführt. Geld HAT einen Wert bekommen. Ueber die Zeit, als das Geld „sich verbreitete“, „mauserte“ sich das „Tauschmittel mit Werteigenschaften“ zum „selbständigen Wert“ und gleichzeitig zum zentralen Wertmassstab der Oekonomen.

Die Entwicklung vom Tauschmittel zum Wertmassstab und wird eigentlich erst seit Mitte der 70er Jahre langsam hinterfragt. Mit der Einführung des Computers – beziehungsweise der dafür erforderlichen Software – begann der Kopfwerker den Handwerker zu verdrängen. Während dieser Entwicklung wurde zunehmend klar, dass die alten Kriterien für die Bewertung der Arbeitsleistung von Handwerkern nicht mehr für die Bewertung der Kopfwerker taugten. Das Ergebnis des Kopfwerkers hat nicht mehr eine materielle Form, sondern ist immaterieller Natur.

Die neue Arbeitsleistung war nicht mehr vorzeigbar. Sie war nicht am Lager – und sie war auch in keiner Bilanz. Damit bekam die Bewertungsfrage eine völlig neue Dimension, die man beim „Tauschen von physischen Arbeitsergebnissen gegen einen Lohn“ gar nie berücksichtigen musste.