In die Augen in den Sinn

Kosten und Nutzen kombiniert. (C) Peter Bretscher
Kosten und Nutzen kombiniert. (C) Peter Bretscher

Aus den Augen aus dem Sinn. Ist das nicht gerade das, was immer wieder passiert? Wir sprechen von einem Nutzen, den unser Angebot einem Kunden bringen muss. Und dann sprechen wir vom Preis und unseren Kosten.

Während wir vom Preis sprechen, können wir (gehirnbedingt) aber nicht mehr gleichzeitig an den Nutzen denken. Und während wir über den Nutzen sprechen, können wir nicht gleizeitig an die Kosten denken.

Diese „Grenzen der verbalen Kommunikation“ können mit der obigen Grafik – mit dem bengin Vektorprinzip – elegant übersprungen werden. Derart ist es möglich, mehrere Eigenschaften – ob objektive oder subjektive – gleichzeitig zu kommunizieren und die Zusammenhänge aufzuzeigen. Ja man kann sogar grafisch rechnen und das Kosten- Nutzenverhältnis anschaulich darstellen.

Versuchen Sie es ‚mal ganz simpel mit Papier und Bleistift. Mit dem Computer ist die Darstellung noch mit recht grossem Aufwand verbunden. Ausser Sie verwenden unseren Prototyp für Excel 2003 und 2007. Wir stellen eine begrenzte Anzahl für Testzwecke zur Verfügung. Erkundigen Sie sich bei peter. bretscher (at) bengin.com

PS:
Diese Darstellung ist Teil der Busines Engineering Systeme und urheberrechtlich geschützt. Die gewerbliche Anwendung und die Erstellung von derivativen Darstellungen erfordert eine entsprechende Lizenz.

Die neue Metrik: Charakterpunkte

future_metrics
future_metrics

Gefunden auf: www.bestsnippets.com

Wenn es wirklich so ist, dass wir alles etwas später den Amis nachmachen, dann können wir uns bald freuen. Seit mindestens 2006 haben Leute dort auch ein Konto mit Charakterpunkten. Für die Behavioral-Ökonomen wird es ein Leichtes sein, eine Korrelation dieser Charakterpunkte mit dem monetären Kontostand zu suchen.

Schnell fündig werden sie wohl bei den hyperbolischen Funktionen – Charakterpunkte auf der y-Achse und Geldpunkte auf der x-Achse. Als Startfunktion ist wohl der „Kosekans Hyperbolicus“ geeignet. Mit Ausnahmen ganz rechts auf der x-Achse. Die gilt es zu korrigieren. Aber das werden geübte Mathematiker schon hinkriegen.

Übrigens – den „Kosekans Hyperbolicus“ gibt es unkorrigiert auf Wikipedia: Hier.
Viel Spass beim Korrigieren, Interpretieren und Weiterdenken. 🙂

Henry Mintzberg: America’s monumental failure of management

henrymintzberg

„If you always do as you always did, you will always get what you always got.“
So beginnt Henry Mintzberg seinen Artikel über die Fehler (nicht nur) der Amerikanischen Manager. Er ist klar lesenswert. Auch die über 80 Kommentare.
Hier gibt’s den Text: http://www.theglobeandmail.com/servlet/story/RTGAM.20090313.wcomintzberg16/EmailBNStory/specialComment/

Aber den Schwarzen Peter nun ausschliesslich den Managern zuzuteilen ist trotzdem etwas zu kurz gegriffen. Wenn die Instrumente (inklusive Kennzahlen und Zielgrössen), welche das Management für die Entscheidungsfindung zur Verfügung hat, sich nicht für die Leitung von modernen Unternehmen eignen, gibt’s irgendwann Probleme. Man kann nun mal nicht mit der Betriebsanleitung für eine Dampfmaschine ein Auto bauen.
Der Begriff „Decision Intelligence“ ist vielleicht gar nicht so schlecht. Man muss den Hammer auf die Seite legen, wenn man eine Schraube eindrehen will. Und wenn man keinen Schraubenzieher hat, muss man einen solchen machen. Eigentlich das, was jeder Handwerker weiss. Man muss die Werkzeuge auf dem neuesten Stand halten und sie pflegen. Die Kopfwerker können davon lernen.

Übrigens: Die Seite von Minzberg gibt’s HIER: http://www.mintzberg.org/

Decision Intelligence

decision_intelligence
decision_intelligence

Entscheiden und Intelligenz, so würde man meinen, gehörte eigentlich schon immer zusammen. Und doch ist dieser Begriff neu. Was mit „Decision Support Systems“ begonnen und sich dann zum „Business Intelligence“ gemausert hat wird nun schlussendlich zur „Decision Intelligence“.

Die Geschichte dazu hat Jonathan Becher in seinem Blog geschrieben. Gut – wie meistens – aus der Sicht eines Praktikers der sich (auch) mit der Theorie beschäftigt. Den Text gibts hier: http://alignment.wordpress.com/2009/03/23/the-return-of-decision-support/

PS:
Das Bild ist aus dem Artikel von Claudia Imhoff und Colin White aus ihrem Artikel im BeyeNETWORK.

The Invisible Edge

invisible_edge
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„The Invisible Edge“ – Taking Your Strategy to the Next Level Using Intellectual Property
Neu ab 5. März 2009

Was die Welt im Innersten zusammenhält. Wir wissen es. Es ist das, was sich zwischen den sichtbaren Objekten abspielt. Unsichtbare Kräfte und Energien, die Bestehendes erhalten und Neues ermöglichen. Sie sind da und zeigen ihre Existenz erst in ihrer Wirkung – in den physikalischen, den sozialen und den Wirtschaftswelten. Man sieht sie nicht in der Struktur der Bilanzen. Man kann sie auch nicht separieren und losgelöst von den anderen Elementen in Kilogramm oder Franken „messen“.
Was Insider schon seit längerem erkannt haben – und in ihren Business Modellen berücksichtigen – thematisiert dieses Buch. Die „Intangible Assets“ als Nukleus für jede Tätigkeit und jeden Erfolg (und Misserfolg) werden hier behandelt. Für viele Manager ist diese Art von Assets noch ungewohnt. Die intensive Auseinandersetzung mit ihnen ist aber jetzt besonders wichtig, weil sie bereits vorhanden sind. Diese zu erkennen und zusätzlich ertragswirksam zu nutzen ist wesentlich schneller und ertragreicher, als neue Märkte/Bedürfnisse zu definieren und die Ressourcen darauf auszurichten.
Die Königsdisziplin ist es dann, wenn die vielfältigen Möglichkeiten des Geistigen Eigentums richtig in die Strategie eingebunden wird. Ein Patent ist nur eine Möglichkeit. Es gibt noch wesentlich schnellere und günstigere Optionen.

Amartya Sen über Adam Smith und das Wirtschaftsverständnis

Amartya Sen
Amartya Sen

Wenn Amartya Sen über die Wirtschaft im letzten Jahr – Krisen und Ursachen – schreibt, kann man sicher sein, dass sich das Lesen lohnt.
Wer nun aber einen „Rundschlag“ gegen den Kapitalismus erwartet, liegt falsch. Es geht „nur“ darum, dass die „market economy“ mit ihrem „Geldmassstab“ allein nun mal nicht genügt. Und dass das bereits Adam Smith schon so dargestellt hat – auch wenn dies in der klassischen Theorie etwas unter geht.

Smith never used the term „capitalism“ (at least so far as I have been able to trace), but it would also be hard to carve out from his works any theory arguing for the sufficiency of market forces, or of the need to accept the dominance of capital. He talked about the importance of these broader values that go beyond profits in The Wealth of Nations, but it is in his first book, The Theory of Moral Sentiments, which was published exactly a quarter of a millennium ago in 1759, that he extensively investigated the strong need for actions based on values that go well beyond profit seeking. While he wrote that „prudence“ was „of all the virtues that which is most useful to the individual,“ Adam Smith went on to argue that „humanity, justice, generosity, and public spirit, are the qualities most useful to others.“

Er kommt zum Schluss:
…dass die Krise nicht „einen neuen Kapitalismus“ braucht. Aber es ist ein neues Verständnis über die Ideen von Smith und Pigou notwendig, die zu kurz gekommen sind. Und dass der Markt allein halt eben auch nicht alles richtet. (Kann man in den 250 Jahre alten Büchern von Smith schon lesen.)

Hier der Link zu dem Artikel im nybooks.

Nachdem in der richtigen Welt schon immer auch die nichtmonetären Werte eine wesentliche Bedeutung hatten und weiterhin haben, ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wie lange die Ökonomen benötigen, für diese Realität auch die passende Theorie zu entwickeln.
Die normativen, die qualitativen und die quantitativen Instrumente – als Ankerpunkte – sind vorhanden.

Beitrag der Wirtschafts-Universitäten?

HSG-Professoren gestehen: Wir haben uns geirrt
So überschreibt die „Sonntag AZ“ einen Artikel in ihrer neuen Ausgabe. Hier ist der Link dazu.

Neu ist diese Ansicht nicht. Schon vor über 20 Jahren gab der HSG Vordenker Hans Ulrich zu bedenken: „Vielleicht haben wir zu lange dieselben Fragen gestellt und darum auch dieselben Antworten erhalten.“ Auch Peter Drucker hat gefordert: «Wir müssen eine Wirtschaftstheorie entwickeln, in der Wissen zur ökonomischen Schlüsselressource geworden ist.» Dass jetzt 15 HSG Professoren eine Publikation mit dem Titel «Konsequenzen aus der Finanzmarktkrise – Perspektiven der HSG» veröffentlichen, lässt aufhorchen.

Wie weit diese Konsequenzen dann auch Eingang in die Lehre finden, bleibt abzuwarten.
Immerhin geht es nicht nur um „Schöheitschirurgie“ in der VWL und BWL, sondern um eine fundamentale Erweiterung der Wirtschaftswissenschaften. Nämlich dahingehend, dass die heute wichtigen immateriellen Ressourcen qualitativ und quantitativ in das Verständnismodell integriert werden. Mit all den damit verbundenen Konsequenzen, dass der Mensch mit seinen subjektiven Fähigkeiten und Wertvorstellungen endlich auch zählt. Damit wird der Weg frei, die bisher in den quantitativen Modellen ausgeblendeten Potenziale und Chancen endlich nutzbar zu machen.

Ein Ansatz dazu wurde übrigens bereits im Jahr 1998 – zum 100-jährigen Jubiläum der Universität – vorgestellt. Sie können ihn HIER herunter laden.

Rechnungslegung und Revision im Schatten der Internationalen Rechnungslegung

Die KPMG stellt in ihren News ein interessantes Papier von Peter Leibfried und Marc Zimmermann vor. Es ist eine erste Analyse von Ursachen und die absehbaren Konsequenzen.
Offenbar gibt es auch aus dieser Perspektive einiges zu tun. Nicht nur für die Wirtschaftsprüfer, auch für die, welche die Regeln für die Wirtschaftsprüfung vorschlagen und bestimmen.
Und wenn die Autoren mit ihrem Fazit richtig liegen – auch für die Rechtsanwälte.

„… Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis der Vorwurf erhoben wird, dass die Bankbilanzen auf Grund der in den Subprime-Papieren enthaltenen Risiken nicht hätten testiert werden dürfen. ….“

Der Artikel hat vier Seiten. Hier der Link.

Was es zu tun gibt, haben die CEOs des „International Audit Networks“ im November 2006 bereits veröffentlicht. Deren Vision (das Papier) finden Sie hier.

Werte und Potenziale in der Wirtschaft

Immaterielle Werte in der erweiterten Wirtschaftslehre
Immaterielle Werte in der erweiterten Wirtschaftslehre

Wissen und andere immaterielle Werte messbar machen ist die Herausforderung, denen sich das Management und die Konstrukteure der Wirtschaftstheorien gegenüber sehen. So lange dieses „messbar machen“ noch nicht erledigt ist, fehlt diese Art von Potenzialen – und insbesondere deren Gewichtung – in den Führungsinstrumenten und Cockpits, nach denen sich das Management von grösseren Unternehmen richten muss. Das Resultat dieser beschränkten Abbildung der Realität hat zum Ergebnis, dass die vorhandenen Potenziale einer Unternehmung nur zu einem geringen Teil genutzt werden können.
Wenn die vorhandenen Chancen in Unternehmen besser erkannt und genutzt werden sollen, ist erweitertes Modell zur Abbildung dieser Ressourcen notwendig. Und es ist möglich, wie in den beiden Dokumenten „Werte und Potenziale in der Wirtschaft“ dargestellt wird.
Das erste ist in der Zeitschrift „Swiss Engineering“ erschienen. Sie können es HIER herunter laden (zwei Seiten).
Das zweite Dokument ist eine erweiterte Version aus dem Jahr 2006. Sie können es HIER herunter laden (zehn Seiten).

Zu diesem Thema hat übrigens auch auch die FAZ ein Interview mit Fredmund Malik geführt. Titel: „Mit herkömmlichen Methoden nicht zu lösen“ – HIER der Link zum Interview.
Und auch der „Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss“ in Brüssel, hat dazu eine Stellungnahme mit Schlussfolgerungen und Empfehlungen veröffentlicht: „Jenseits des BIP – Messgrössen für eine nachhaltige Entwicklung“. Sie können die Stellungnahme HIER herunter laden.
Zitat daraus: „….Das BIP ist ein wichtiger Indikator für das wirtschaftliche Wachstum, es kann allerdings nicht als Richtschnur für eine Politik dienen, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden will. Dazu sind andere, zusätzliche Indikatoren erforderlich….“

Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie an Informationen über die Fortschritte in der Entwicklung der neuen Generation von Messinstrumenten und Cockpits zur Unternehmensführung direkt informiert werden wollen. Kurze Email genügt. peter.bretscher (at) bengin.com